Engel und Bergmann Lichterfiguren

Lichterfiguren als Engel und Bergmann werden nicht nur im Erzgebirge als weihnachtliche Dekoration geschätzt. Früher wie heute verbreiten sie eine besondere Stimmung, wenn Sie mit herkömmlichen Wachskerzen betrieben werden. Natürlich hat auch bei den Engel- und Bergmann-Figuren der Fortschritt Einzug gehalten, so dass es auch Paare mit elektrischer Beleuchtung gibt. Der Fortschritt spiegelt sich nicht nur in der Art der Beleuchtung wieder, auch gibt es unterschiedlichste Ausführen von klassisch bis modern.

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Geschichte des Lichterbergmanns

Bereits im 13. Jahrhundert gehörten Altarleuchter zur Ausstattung einer erzgebirgischen Kirche. Geprägt durch den Bergbau in den nachfolgenden Jahrhunderten fanden sich auch immer mehr bergmännische Motive in den Kirchen der Region. Dies spiegelte sich auch darin wieder, dass die Freiberger Bergleute im 15. Jahrhundert Kerzen bei kirchlichen Prozessionen trugen. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts setzten sich immer mehr Altarleuchter in Form von Bergmannfiguren durch. Diese aus Zinn gegossenen Figuren ersetzten die im Dreißigjährigen Krieg geraubten Altarleuchter, die ursprünglich aus Silber oder Bronze gefertigt waren.

Bergmannfiguren im erzgebirgischen Kunsthandwerk

Geschnitzte Leuchterfiguren haben sich erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet. Es dauerte jedoch noch bis zum Ende dieses Jahrhunderts, bis sich in vielen Orten Schnitzervereinigungen gebildet hatten. In Gemeinschaftsarbeit entstanden in dieser Zeit sehr detailreiche Lichterbergmänner, die die verschiedenen Tätigkeiten und Hierarchiestufen darstellten. Bei der Entwicklung dieser Figuren war immer die Leuchte der Bergleute ein wichtiger Punkt, da Licht für die schwere Arbeit Untertage unverzichtbar war.

Lichterfiguren zur weihnachtlichen Dekoration.

Erst mit der Erfindung von Stearin und Paraffin war es möglich, Lichterfiguren mit günstigen Kerzen zu bestücken und begünstigte so die Fertigung von gedrechselten Lichterbergmännern mit ein oder zwei Kerzen. Diese wurden fortan in größeren Stückzahlen gefertigt und waren somit auch für private Haushalte erschwinglich. Zu dieser Zeit entwickelte sich auch der Lichterengel, zu dem es verschiedene Entstehungstheorien gibt.

Zum einen spricht man davon, dass sie als Paar duale Prinzipien wie Mann und Frau sowie den weltlichen und den geistlichen Aspekt des Lebens symbolisieren. Eine weitere religiöse Theorie ist, dass der Engel als Bote in Erscheinung getreten ist und den Bergleuten als himmlischer Schutz bei Ihrer gefährlichen Arbeit beistand. Da sowohl der Bergmann als auch der Engel ein Streben nach Licht haben, wurden Engel und Bergmann als Paar dargestellt.

Tradition Lichterengel und Lichterbergmann

Auch heute gibt es bei vielen Familien im Erzgebirge noch eine schöne Tradition. So erhalten Mädchen eine Engelfigur und Jungen eine Bergmannfigur zur Geburt oder Taufe gescheckt, die sie ein Leben lang begleiten. Zur Weihnachtszeit stellen viele Familien ihre Lichterfiguren ins Fenster. Aufmerksame Passanten könne so sehen, wie Kinderreich die dort wohnende Familie ist.

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